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GCA77 Magnetspulentreiber
Bestückte Platine
Eigenschaften
- 8 Ausgänge, je 0,5A max.
- Galvanische Trennung zwischen LocoNet® und den Ausgängen.
- Einfache Verbindung mit GCA50.
- Für Magnetspulen in Weichen, Entkupplern oder Formsignalen.
- Auch als Schalter für Licht oder Relais verwendbar.
Beschreibung
Die erste Frage ist: Warum sollen wir eine Schnittstelle und GCA50 LocoNet verwenden, wo es doch Weichendekoder gibt, die direkt am Gleis angeschlossen sind und durch Motorola- oder DCC-Befehle gesteuert werden können?
Dafür gibt es ein einfaches Argument.
Wenn Weichenantriebe im Motorola- oder DCC-Protokoll manuell oder durch Rocrail geschaltet werden, flackert immer das Licht in den Lokomotive, weil dem Gleis Energie entzogen wird.
Und je länger die Verbindung zwischen Zentrale/Booster und dem Weichendekoder ist, um so geringer ist die verfügbare Leistung für Weichen.
Weil solche Nebeneffekte als störend empfunden werden, wird eine separate Versorgung für Weichen bevorzugt. Diese Versorgung wird für keine anderen Gegenstände auf der Modellbahn wie z.B. Licht verwendet.
In diesem Fall ist es besser und weitaus sicherer, die Befehle für Weichen und Signale mittels LocoNet zu senden.
Das Standard-LocoI0-Modul GCA50 ist in der Belastbarkeit der Ausgänge begrenzt.
GCA50 kann an jedem Ausgang nur 5V mit max. 25mA liefern, was nur zum Anschluss von LEDs und kleinen Relais reicht.
Weichen und Flügelsignale mit Magnetspulen benötigen viel mehr Leistung (Spannung und Strom) als GCA50 liefern kann.
Für diesen Zweck ist GCA77 die erste verfügbare Baugruppe.
Es ist eine gute Schnittstelle für Weichenantriebe mit geringem Strombedarf, meistens im N-Maßstab.
Eine Seite (oben im Bild) wird über ein 10-poliges Kabel mit GCA50 verbunden.
An den unteren Schraubklemmen können 8 Ausgänge (4 Weichen) angeschlossen werden.
Ein zusätzlicher Versorgungsanschluss muss mit einem Transformator bzw. Adapter mit 16V AC/DC oder der Gleis-Spannung verbunden werden.
Die Trennung zwischen LocoNet und der zusätzlichen Versorgung erfolgt durch Optokoppler.
Diese Baugruppe ist auch für das Schalten von Lampen, Relais oder kleinen Motoren geeignet.
Es muss berücksichtigt werden, dass die maximale Last der Platine 1A nicht überschreitet.
Wenn mehr als 300mA von der Schaltung zu liefern sind, muss die Sicherung F1 angepaßt werden.
Für größere Lasten siehe GCA76 (Doppelspulen-System) oder GCA125 (Einspulen-System).
Dateien für den Selbstbau
Kabel zum GCA50
Bekannte Ströme von Weichen-Magnet-Spulen
Für detailierte Infos über Unterschiede von Weichen-Magnet-Spulen siehe: Elektrische Einzelheiten über Weichen-Magnet-Spulen
Anleitung zur Steuerung des GCA77 (z.B. für Weichen-Magnet-Spulen)
Der GCA77 muss mit positiven Impulsen aktiviert werden.
Das bedeutet, dass an einem Eingang 5V eingeschaltet und kurz danach wieder ausgeschaltet werden müssen.
Am GCA77 selbst gibt es keine Funktion, die das Abschalten sicherstellt.
Standard-Weichen-Dekoder haben üblicherweise - es gibt Ausnahmen - auch keine solche Funktion.
Abschaltungen werden durch die Software in Zentraleinheiten oder Programmen erledigt, die die Spulen aktivieren und nach ca. 200ms wieder deaktivieren.
Mit einem GCA77, der mit einem GCA50 verbunden ist, kann das viel sicherer durch die GCA50-Hardware selbst erledigt werden.
Angenommen GCA77 ist mit J5 vom GCA50 verbunden und die Weichen haben Adresse 1 bis 4.
In diesem Fall sollte das untenstehende Beispiel für Port 1 bis 8 programmiert werden.
WICHTIG:
Nach der Programmierung eines GCA50 immer kurz dessen Stromversorgung unterbrechen´
Eine andere Frage ist der Start des LocoNet-Systems.
Unter normale Umständen werden dabei alle Weichen ein wenig reagieren.
Der beste Weg das zu vermeiden, ist es, abhängig vom für GCA77 verwendeteten Anschluss J5 oder J6 die Widerstands-Gruppe RP1 oder RP2 zu entfernen.
GCA77 für Schalt-Funktionen verwenden (z. B. Beleuchtungen, Motoren)
Das GCA77 eignet sich neben dem Schalten der Magnetspulen von Weichenantrieben (mit relativ kurzen Schaltimpulsen, s.o.) auch für Funktionen auf der Anlage, bei denen Ströme für längere Zeit eingeschaltet werden sollen. Dies können z. B. Beleuchtungen, aber auch Motoren für Funktionsmodelle oder ähnliches sein.
Die Programmierung von GCA50 / CAN-GC2 / GCA_PI02 erfolgt dabei nicht auf Impulse („Pulse“), sondern auf (Dauer-)Schalten („Switch“).
Bitte hierbei wieder beachten, dass der an alle 8 Anschlüsse zusammen gelieferte Gesamt-Strom 1 A nicht übersteigen darf.
Die Sicherung muss auch daran angepasst werden.
WICHTIG:
Nach der Programmierung eines GCA50 immer kurz dessen Stromversorgung unterbrechen
Zu beachten ist, dass bei der Programmierung im Easy Setup-Menü des GCA50 die Schaltausgänge standardmäßig eingeschaltet sind.
Ist es gewünscht, dass die Ausgänge beim Einschalten des GCA50 ausgeschaltet sind, muss das I/O-Menü verwendet werden:
Näheres s. LocoIO Dialog Registerkarte 'I/O'
Näheres s. CAN-GC2 Universeller 16-Port I/O-Knoten für CANBUS
Beispiel von RocNet GCA_PI02- oder GCA_PI03-Einstellungen für GCA77 | |
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Port 1-8 sind zur Steuerung von 8 Schaltausgängen des GCA77 eingestellt. |
Näheres s. Pi02 Port-Einstellung und GCA-PI02 32 I/O-I2C-Platine für Raspberry Pi. - Adress-Auswahl